Umbau Haus P
Fotos: Petra Rainer
Umbau Haus P
Mutter und Tochter wollten das vererbte Einfamilienhaus der Großmutter gemeinsam nutzen. Dem Gebäude aus den 60ern musste eine Wohneinheit hinzugefügt werden, auch energetisch war eine komplette Sanierung erforderlich.
Das für seine Zeit typische Gebäude steht auf einem länglichen Grundstück in ländlicher Umgebung. Das Terrain fällt zur Straße hin ab. Der Keller, der Zugang zur Bestandwohnung und die Garage sind in den Hang gebaut und werden auch nach dem Umbau von Osten erschlossen. Das bisher nicht ausgebaute Dachgeschoss wurde abgetragen und ein Geschoß in Holzleichtbauweise aufgesetzt. Der First wurde um 90° gedreht und 1,40 m höher gesetzt. Um den Abstands- und Höhenreglementierungen allseitig zu genügen erhielt das neue Dach seine verzogene Form.
Der Zugang zur neuen Wohnung befindet sich nordseitig über eine schlichte Treppe in Stahl. Das neue Dachgeschoss beherbergt eine großzügige und helle Einheit für die Mutter welche neben dem luftigen Wohnraum auch über drei zusätzliche Zimmer und einem wunderbaren Blick in die Umgebung verfügt. Die Dachform ist auch von innen ablesbar und gibt der Wohnung einen besonderen Charakter.
Die bestehende Gartenwohnung im Erdgeschoss wurde aufgrund der statischen Anforderungen nur geringfügig adaptiert. Der Grundriss blieb strukturell weitgehend unverändert, die Wohnung wurde farblich neugestaltet und wirkt nun viel heller und großzügiger. Das neue Sitzfenster im Wohnzimmer (ehemalige Küche) befindet sich am Lieblingsplatz der verstorbenen Großmutter.
Das adaptierte Gebäude wirkt von außen schlicht. Die Fensteröffnungen des Bestands wurden weitgehend übernommen. Der vorvergraute, vertikale Holzschirm sowie das in mattem Blech gekleidete Dach unterstreichen den einfachen Charakter des Gebäudes.
Die Dämmung aller Fassaden und Decken, eine neue Erdwärmepumpe anstelle der alten Ölheizung sowie die neue PV-Anlage auf dem Dach verringern den Energieverbrauch des Hauses um den Faktor 10. Somit ist das Gebäude doppelt nachhaltig: es verbraucht massiv weniger Energie und schont durch die Nachverdichtung den Bodenverbrauch. Die bauliche Adaptierung ermöglicht ein Zusammenleben von zwei Generationen unter einem Dach und bietet vielfältige Vorteile.